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90 Minuten, dann war der Bezirkstag abgehakt

kha

Vier Vereine fehlten beim Bezirkstag

Mit dem BC Konstanz-Egg, dem RSV Hagnau, dem ESV Südstern Singen und dem FC Singen war die Liste der Vereine, die dem Bezirkstag 2024 fernblieben, überaus kurz, aber von gewichtiger Besetzung. Zumindest im Fall der Egger wundert dies weniger, denn der Verein stellt künftig keine eigene Mannschaft mehr, sondern „spendiert“ nur noch die Bezirksliga-Zugehörigkeit an die neue Spielgemeinschaft SG DJK Konstanz/Konstanz-Egg. In seinem Bericht stellte Bezirksvorsitzender Konrad Matheis (Sauldorf) klar, dass das gegen den BC Konstanz-Egg ergangene Urteil von sechs Minuspunkten für die kommende Spielzeit natürlich ebenfalls auf die SG übertragen wird.

Als die Versammlung an diesem Punkt angelangt war, da war ein großer Teil der Tagesordnung in der Burghalle Hilzingen-Riedheim schon abgehakt. Nach den Grußworten des Bezirksvorsitzenden sah das Programm die Ehrung der im letzten Jahr Verstorbenen vor, zudem die Wahl des Protokollführers. Mit einem herzlich Grußwort hieß Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer die Vereins- und Bezirksvertreter willkommen, ihm folgte der 1. Vorsitzende des SV Riedheim, Tim Mayer. Nachdem anschließend die Feststellung der Stimmberechtigung ergab, dass die Anwesenden über 680 Stimmen verfügen, war Teil 1 der Regularien schon erledigt.

Seinen den Vereinen schriftlich vorliegenden Tätigkeitsbericht über das vergangene Spieljahr ergänzte Matheis mit interessanten Zusätzen. So stellte er unter anderem Philip Meier aus Konstanz als neuen Sportrichter vor, der den auf eigenen Wunsch ausscheidenden Yannis Langela ersetzen wird. Lobende Worte fand der Bezirksvorsitzende in erster Linie für den vom SV Orsingen-Nenzingen ausgerichteten Endspieltag des Rothaus Bezirkspokal Bodensee der Herren und der Frauen sowie das Ü35-Bezirkspokalfinale der SG Dettingen-Dingelsdorf und des SV Allensbach. Die drei Pokalwettbewerbe werden großzügig unterstützt von der Staatlichen Rothaus Brauerei und von der Radolfzeller Firma ReWa Immobilien Bernd Wackershauser. Dern allgemeinen Spielbetrieb bezeichnete er hingegen als „normal mit einigen Auffälligkeiten“. Zu den Auffälligkeiten zählt, dass fast jedes 10. Verbandsspiel der Herrenteams verlegt wurde, bei den Frauen waren es beinahe doppelt so viele, obwohl hier sogar vorab ein Staffeltag durchgeführt wurde: „Der Schatzmeister des SBFV freut sich über die Einnahmen durch die vielen Spielverlegungen.“ Auch freue sich der Schatzmeister über die Einnahmen durch 17-faches Nichtantreten bzw. 36 Fälle von Spielverzicht. Besonders auffällig sind die im Jahresbericht der Sportrichter aufgeführten 48 Bedrohungen und Beleidigungen sowie 22 Tätlichkeiten gegen Zuschauer, Gegenspieler, Schiedsrichter und andere Beteiligte, besonders ärgerlich die 19 Fälle, in denen nicht spiel- oder einsatzberechtigte Spieler eingesetzt wurden. noch schlimmer sind die sechs Spielabbrüche, soweit sie nicht durch Verletzungen von Spielern oder Schiedsrichters, sondern aufgrund von Gewalttaten verursacht wurden. Der letzte Teil von Matheis‘ Rechenschaftsbericht galt den Schiedsrichtern. Für die Entwicklung der SR-Vereinigung Bodensee unter deren neuem Obmann Norbert Waßmer gab es viele lobende Worte.

Weiter ging es mit der einstimmigen Entlastung der Mitglieder des Bezirksfußballausschusses durch den SVR-Vorsitzenden Mayer, der Festlegung des SV Markelfingen als Ausrichter des Bezirkstages 2025 aus Anlass des 100-jährigen Bestehens und der Ankündigung, dass noch vor Begin der Urlaubszeit eine Online-Schulung zum Thema Platzordnung erfolgen wird. Für die kommende Saison wurden 169 Herren- und 27 Frauenmannschaften gemeldet. Bei der Einteilung der Mannschaften gab es in der Kreisliga B kurze Diskussionen, weil der FC Aramäer Pfullendorf aufgrund Zwistigkeiten mit einem anderen Verein die Staffel wechseln wollte, nachdem sich zuvor der 1. FC Rielasingen-Arlen und der Hegauer FV bereits über diesen freien Platz geeinigt hatten. In einer kurzen Unterbrechung diskutierten die drei Vereine die Sache unter sich aus. Wohl ist nicht bekannt, was dabei gesprochen wurde, doch überließen die Kontrahenten am Ende den Pfullendorfern den Vortritt. Zu den letzten Punkten im Vortrag des Bezirksvorsitzenden gehörte noch die Ehrung des SV Gailingen anlässlich des 75-jährigen Bestehens. Der Verein hatte sich beklagt, dass kein Verbandsvertreter zur Festveranstaltung anwesend war – allerdings hatte der Verein auch keinen eingeladen. „Wenn keine Einladung bei mir eingeht, gehe ich auch nicht zu dem Jubiläum“, so die Feststellung von Konrad Matheis, als er dem Verein den Ehrenbrief des SBFV und den Badischen Greif des Sportbundes überreichte.

So lange wie ein Fußballspiel, also gut neunzig Minuten waren vorbei, als der Bezirkstag mit Dankesworten des Bezirksvorsitzenden Konrad Matheis an den SV Riedheim beendet wurde. Zuvor hatte noch SR-Obmann Norbert Waßmer ein wichtiges Anliegen an die Vereine. Fast achtzig neue Schiedsrichter wurden in den letzten beiden Jahren ausgebildet, beinahe 40 % der Schiris sind um die 20 Jahre „alt“ oder jünger: „Es sind ihre jungen Mitglieder, die Sie uns zur Ausbildung anvertraut haben.“ Damit erinnerte er an die Verantwortung der Clubvorstände und mahnte ein anstandsvolles Miteinander an, wenn künftig junge Menschen von 15 bis 18 Jahren auch Spiele in der Bezirksliga und der Kreisliga A leiten. Er verlange den Respekt der Schiedsrichter gegenüber allen Beteiligten und umgekehrt müsse es genauso sein. Und wenn ein Verein ein Problem mit einem SR habe, dann solle er sich bei ihm melden – nach einer Denkpause von 24 Stunden.

Bezirkstag 2024 in Riedheim - Bilder: BSA Bodensee